pleintekst.nl

Aus Netzliteratur
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Das Werk wurde ca. 2009 von Florian Cramer verfasst.


Kurzinfo zum Werk


Plein.jpg

Ausschnitt aus pleintekst.nl

Autor Florian Cramer
Titel pleintekst.nl
Jahr 2005
Genehmigung Genehmigung erteilt
Liveversion http://pleintekst.nl/
archivierte Version http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/bsz402162625.html
Katalogeintrag in Kallias http://www.dla-marbach.de/index.php?id=51890&ADISDB=AK&WEB=JA&ADISOI=01371188
verwendete Archivierungsmethode Screencast
Qualität der Spiegelung Basisfunktionalität nicht erreicht
Status des Wikieintrags abgeschlossen

Beschreibung

Beschreibung durch den Autor

Was können Sie über die Entstehungsgeschichte Ihres Werks sagen?

Geschrieben für den "1. Junggesellenpreis der Netzliteratur", Literaturhaus Stuttgart, 2005. Vorläufer war eine selbstprogrammierte Sammlung einfacher, algorithmischer Textumwandlungsfilter, die eine Reihe poetisch-typografischer Verfahren netzkünstlerischer 'Codeworks' nachbildeten. Dieses Programm verdankte sich einer Anregung des amerikanischen Mail Art-Künstlers und Undergrounddichters ficus strangulensis. 1997 hatte ficus in einer Netzforendiskussion die Frage aufgeworfen, warum es zwar Synthesizer für Musik, nicht aber für Text gäbe.

Wie würden Sie Ihr Werk inhaltlich beschreiben?

Eine Junggesellenmaschine.

Was würden Sie als signifikante Eigenschaften Ihres Werks definieren? (zum Beispiel: Layout/Gestaltung, Texte, Bilder, Funktionalität, Interaktivität, Timing, etc.)

Intertextualität.

Welche Hard- und Software haben Sie zur Erstellung benutzt? (sofern dies wichtig für das Werk ist)

Die Programmiersprache Perl.

Gibt es verschiedene Versionen Ihres Werks? Wie unterscheiden sich diese?

Mit meinem Umzug in die Niederlande im Jahr 2006 wurde aus plaintext.cc pleintekst.nl .

Angaben zum Inhalt

Friedrich W. Block über das Werk:

"“pleintekst.nl” ist ein intelligent designter, hoch konzeptueller Textgenerator. "Pleintekst" bearbeitet Textmaterial mit einer Reihe von Algorithmen für Texttransformation und Typographie. Es vermischt Fragmente von Echtzeit-Daten des Betriebssystems mit Passagen aus George Battaille’s “History of the Eye” [...] und mit einem E-Mail-Dialog zwischen Cramer und Mary Anne Breeze. Die Maschine wird ständig neu geladen, indem interpassiv ein beliebiges, aktives Feld ageklickt wird. Dahinter kann gelesen, beobachtet, assoziiert und über tiefgründigen Gedanken hinter dem Projekt spekuliert werden, man kann frustriert sein oder einfach die Dinge sich selbst überlassen."[1]

Begründung der Jury des 1. Junggesellenpreises für Netzliteratur:

Die Jury hat den 1. Junggesellenpreis für Netzliteratur Florian Cramer für seine Arbeit plaintext.cc zugesprochen, weil sie ästhetisch reizvoll und mit einem durchdachten und gewitzten Konzept zeigt, was Netzliteratur heute bedeuten kann. Zudem bringt sie die Idee des Preises auf den Punkt.
Florian Cramer hat eine kleine autopoetische Junggesellenmaschine gebaut, die ironisch einen „Kurzschluss bei Bedürfnis“ inszeniert. Die prekäre Selbstverliebtheit, in der das Programm nach bestimmten Regeln immer wieder anderen Text aus Texten erzeugt, vermag die Benutzer gleichwohl in ihren Bann zu ziehen. Sie lockt auf falsche Fährten, die, wenn man ihnen nur beharrlich folgt, doch zu überraschenden Entdeckungen führen.
Der Automat - drei Maschinchen in einer - kontaminiert digitalen Code mit poetischem Text: in Echtzeit eingelesene Daten des Computersystems, auf dem er läuft, mit Passagen aus George Batailles „Geschichte des Auges“ und einem Email-Dialog zwischen Florian Cramer und der australischen Dichterin Mez. Jeder neu entstandene Text hat eine bestimmte Anzahl von Transformationen und typographischen Formatierungen durchlaufen. Visuell wird dabei ein Bezug zum Manuskript von George Perecs Hörspiel „Die Maschine“ hergestellt, in dem sich ebenfalls ein Textgenerator nach sich selbst verzehrt.
Dass aktuelle und historische Bezüge zur Kunst der Junggesellenmaschinen so geschickt und dicht programmiert und dass mit der Reverenz an OULIPO, die Werkstatt für potentielle Literatur, auch bezeugt wird, von welcher poetischen Tradition plaintext.cc sich im Verfahren herschreibt, unterstreicht die Preiswürdigkeit dieser Arbeit. [2]

Änderungen in der Darstellung

technisch bedingt

versionsbedingt

Besonderheiten

noch keine bekannt

Technische Beschreibung

Textgenerator, programmiert als CGI-Webapplikation in der Programmiersprache Perl

Abspielvoraussetzungen

  • Zum Lesen: Webbrowser (alle Webbrowser sind kompatibel)
  • auf dem Server: Perl & CGI (seit 1990 Standardbestandteil aller Unix-/Linux-kompatiblen Webserver)

Archivierungsprozess

Die Beurteilung der Spiegelungsfähigkeit beruht auf dem Paper „CLEAR: a credible method to evaluate website archivability“ [3] und wurde mit Hilfe des Online-Tools ArchiveReady [4] durchgeführt. Genauere Informationen sind dem Bericht zu entnehmen.

Zum Bericht

Nach erfolgter Spiegelung wurde die Qualität dieser beurteilt. Dabei wurde festgestellt, dass bei der Archivierung dieses Werks die Basisfunktionalität nicht erreicht wurde. Einzelheiten sind dem Bericht zu entnehmen.

Zum Bericht

Externe Spiegelungen

Sekundärliteratur

Quellen

  1. Block, Friedrich W. (2010): Towards the Delight of Poetic Insight. Archive & Innovate as a Productive Paradox. Paper given at the “Archive&Innovate” conference of the Electronic Literature Organization at Brown University, Providence, June 3-6, 2010, Stand: 03.02.2014
  2. Höllerer, Florian et al.: Begründung der Jury des 1. Junggesellenpreis für Netzliteratur
  3. Banos et al.: CLEAR: a credible method to evaluate website archivability. Lisabon. 2013. Online verfügbar
  4. http://archiveready.com/