Zeit für die Bombe

Aus Netzliteratur
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Zeit für die Bombe wurde von Susanne Berkenheger im Jahr 1997 verfasst. Es handelt sich um das Erstlingswerk der Autorin. Das Werk wurde mit dem ersten Preis des Internet-Literaturpreises "Pegasus" der Wochenzeitschrift "DIE ZEIT" ausgezeichnet.


Kurzinfo zum Werk


Bombe.jpg

Ein Ausschnitt aus "Zeit für die Bombe"

Autor Susanne Berkenheger
Titel Zeit für die Bombe
Jahr 1997
Genehmigung Genehmigung erteilt
Kategorie noch nicht verfügbar
Liveversion http://www.wargla.de/zeit.htm
archivierte Version http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/bsz336491255.html
Katalogeintrag in Kallias http://www.dla-marbach.de/index.php?id=51890&ADISDB=AK&WEB=JA&ADISOI=01225382
verwendete Archivierungsmethode Spiegelung
Qualität der Archivierung noch nicht verfügbar
Status des Wikieintrags in Bearbeitung

Beschreibung

Beschreibung durch die Autorin

noch nicht verfügbar

Angaben zum Inhalt

Nina Hautzinger schreibt über Zeit für die Bombe:

"Susanne Berkenheger hat mit Zeit für die Bombe ein dichtes hypertextuelles Netzwerk geschaffen, das sich aus beinahe 100 einzelnen Textelementen zusammensetzt und den Leser zu einer abenteuerlichen Suche nach einer verlorenen Bombe einlädt. Geschickt setzt die Autorin die im Hypertext vorhandenen Möglichkeiten ein, und überrascht den Leser mit unerwarteten Wendungen und originellen Einfällen. Die Leser können sich selbst mit Hilfe der Links durch die Textstruktur navigieren, und die Nichtlinearität der Erzählung ermöglicht es, immer wieder zum Text zurückzukehren, und einen anderen Erzählverlauf zu gestalten. Die vier Hauptpersonen der Erzählung, Veronika, Vladimir, Iwan und Blondie verfolgen ganz unterschiedliche Ziele. Je nachdem aus welcher Perspektive die Geschichte wahrgenommen wird, erhält der Leser einen anderen Blickwinkel. Seine aktive Mitarbeit ist ständig gefordert, er muß zwischen unterschiedlichen Alternativen auswählen und kann entscheidend den Verlauf der Erzählung mitbestimmen. Was zunächst noch wie eine lineare Erzählung erscheint, erweist sich bald als dichtes Netzwerk, das variationsreich gelesen werden kann, ohne daß der Zusammenhang verloren geht. Neben den Textelementen, die mit verschiedenen Links versehen sind, hat die Autorin auch solche Textelemente integriert, die den Leser zwingen, sich einem vorgegebenen Lesetempo anzupassen. Ohne daß der Leser die Möglichkeit hat, darauf Einfluß zu nehmen, erscheinen nacheinander Textabschnitte auf dem Bildschirm. Die verrinnende Zeit und das Ticken der Bombe sind immer wieder auftauchende Motive im Text, und die sich ausbreitende Hektik wird so auch in den Leseprozeß umgesetzt."[1]

Florian Hartling beschreibt das Werk Zeit für die Bombe so:

"In ihrem Projekt >Zeit für die Bombe< [...] werden etwa bestimmte Textpassagen automatisch und schnell hintereinander weg getauscht, sodass sich ein dynamischer und spannungsvoller Leseeindruck einstellt."[2]

Die Hyperfiction-Liste enthält folgende Informationen zum Werk:

"Die Geschichte einer Liebe und einer Bombe läuft teilweise wie ein Film ab. "Nicht einmal die Zeit rast so schnell durchs Leben wie Veronika." Die Leserin kann sich mit verschiedenen Personen durch die Geschichte bewegen und erlebt dabei Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Immer aber muss sie einen Link auswählen und damit den Fortgang der sich verzweigenden Geschichte beein-flussen. Je nach Wahl entwickeln sich die Ereignisse um die Bombe und im Liebesleben Veronikas mehr oder weniger dramatisch und münden in ein schlüssiges Ende. Trotz der sprunghaften Hyperlinks ist eine durchgängige und spannende Geschichte entstanden. Die topologische Struktur des Hypertextes ist ausgeklügelt. Eine Leserin braucht zwei bis drei hartnäckige Lesedurchgänge, bis klar wird, welche Beziehungen die einzelnen Personen zueinander pflegen, bzw. bis deutlich wird, dass die Geschichte vier Erzählstränge besitzt, welche die Standpunkte der vier beteiligten Personen Veronika, Vladimir, Iwan und Blondie wiedergeben."[3]

Rezension des Museums für Literatur am Oberrhein:

""Die Zeit zerspringt in tausend Splitter. Rette sich, wer kann!" Susanne Berkenhegers Hypertextpuzzle der in Moskau spielenden Geschichte besteht dagegen nur aus 100 Teilen. Vier Personen - Veronika, Iwan, Vladimir und Blondie - jagen einer Bombe nach, die zu explodieren droht. Dabei kommt es zu unverhofften Annäherungen und skurrilen Situtationen, die aus verschiedenen Blickwinkeln der Figuren erzählt werden. Der Schluss der Geschichte mündet in eine Explosion, die allerdings vom Leser ausgelöst werden muss, bevor die Geschichte wieder von neuem, nun mit einem anderen Lesepfad, beginnt. Das Motiv des Countdowns gibt der Geschichte eine hastige Geschwindigkeit. Dem wurde auch auf einer Programmier-Ebene entsprochen: einige Textseiten blenden nach ein paar Sekunden automatisch zu einem anderen Text über. Dieses Verfahren, das durch vergrösserte Schrifttypen die Untertitelungen früherer Stummfilme assoziieren lässt, ermöglicht es, in die Perspektive der Erzählfiguren zu wechseln und deren Gedanken und Empfindungen einzustreuen. Berkenheger gelingt es, auch durch die Verwendung einer prägnanten und bildlich gehaltenden Sprache, eine Balance zu halten zwischen dem Fortlauf einer Geschichte und dem Verbleiben bei einzelnen, durch Linksprünge hervorgebrachten Situationen. Berkenheger verwendet ausschließlich Text, eine zentrale Rolle spielt dabei dessen typografische und farbliche Gestaltung, die an das Erzählte visuell anzuschliessen versucht."[4]


Technische Beschreibung

noch nicht verfügbar

Der Archivierungsprozess

Die Beurteilung der Spiegelungsfähigkeit beruht auf dem Paper „CLEAR: a credible method to evaluate website archivability“ [5] und wurde mit Hilfe des Online-Tools ArchiveReady [6] durchgeführt. Genauere Informationen sind dem Bericht zu entnehmen.

Zum Bericht

Abspielvoraussetzungen

Das Werk erfordert keine besonderen Voraussetzungen. Es wird ein Browser benötigt.

Besonderheiten

Ist auch als App für Android Smartphones und Tablets verfügbar .

Weitere Informationen

Quellen

  1. Hautzinger, Nina: Netzliteratur konkret. 5.4. Susanne Berkenheger:Zeit für die Bombe, in: Berliner Zimmer, Stand: 15.01.2014
  2. Hartling, Florian (2009): Der digitale Autor. Autorenschaft im Zeitalter des Internets, Bielefeld: transcript-Verl., S.265f
  3. Suter, Beat [Hrsg.] (2001): Hyperfiction-Liste. Eintrag zu "Zeit für die Bombe", Stand: 15.01.2014
  4. Museum für Literatur am Oberrhein (2009): Zeit für die Bombe, in: Liter@tur. Computer/Literatur/Internet, zugänglich über das Internet Archive, Stand: 20.01.2014
  5. Banos et al.: CLEAR: a credible method to evaluate website archivability. Lisabon. 2013. Online verfügbar
  6. http://archiveready.com/