Der Assoziationsblaster: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | :"Als wir mit dem Projekt angefangen haben, war das Wort "Interaktiv" oft zu hören, bedeutete aber meistens nur, dass der Anwender irgendwo ein bißchen "klicken" konnte. Demhingegen bietet der Assoziations-Blaster echte Interaktivität: die Anwender füllen ihn mit Inhalt und bestimmen entscheidend, in welche Richtung er sich entwickelt. Wir wollten zeigen, dass man mit Text im Internet interessantere und vor allem vielfältigere Sachen machen kann als mit Grafik und Film: eine "verregnete Straße" zu beschreiben geht in wenigen Sekunden, sie aber grafisch darzustellen ist viel aufwendiger und wird von anderen Medien viel besser wiedergegeben. Der Blaster ist aus der Auseinandersetzung mit dem Internet als Medium hervorgegangen; wir dachten daran, wie viel Potential in ihm steckt, wie viel darüber gesprochen und wie wenig letztendlich umgesetzt wird. Wir wollten dem Internet als Textmedium auf den Grund gehen , es nach seiner ursprünglichen Bestimmung verwenden und nicht nur als Übertragungskanal für einen Abklatsch von Fernsehen und Radio."<ref>Freude, Alvar C. H. (2000): [http://www.dichtung-digital.de/Interviews/Espenschied-Freude-6-Nov-00/index.htm Von der Leichtigkeit des Links und dem Kampf um seine Freiheit]. Interview mit Alvar C. H. Freude und Dragan Espenschied, in: Dichtung Digital</ref> | |
− | === | + | ===Angaben zum Inhalt=== |
− | + | Rezension des Museums für Literatur am Oberrhein: | |
+ | :"Der "Assoziationsblaster" ist frühen Internet-Konzeptionen entlehnt, die eine Veränderung der Webseiten durch den Nutzer vorsahen, um so einer Trennung von aktiven Programmierern und passiven Betrachtern zu entkommen. Freude und Espenschied entwickelten eine textbasierte Datenbank, die von Benutzern eingegebene Beiträge Stichworten vernetzt. Durch das Anklicken eines unterstrichenen Wortes kommt man zu einem diesem Wort zugedachten Beitrag - ein flüchtiger, zufallsgesteuerter Link, der das nächste Mal ganz anders ausfallen kann. Alle eingegebenen Beiträge werden untereinander verlinkt, mit mittlerweile 2400 Stichwörter und zehnmal soviel Beiträgen. So entstand ein Text-Netzwerkmit einer fast endlose Kette von Assoziationen, deren Bedeutung jedoch durch ihre Beliebigkeit durch den Leser hergestellt werden muss"<ref>Museum für Literatur am Oberrhein (2000): Der Assoziationsblaster, in: Liter@tur. Computer/Literatur/Internet, zugänglich über das [https://web.archive.org/web/20081009232339/http://www.netlit.de/literatur/digital/digital.php3?id=6 Internet Archive], Stand: 24.01.2014</ref> | ||
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+ | Eintrag in der Hyperfiction-Liste: | ||
+ | :"Das interaktive Textnetzwerkprojekt ist ein selbstreferentielles Paradebeispiel. Alle eingetragenen Texte verlinken sich automatisch miteinander nach den bereits vorhandenen Stichworten. Hinter dem Textnetzwerk steckt eine Datenbank, die eine Liste von Stichworten verwaltet sowie die dazugehörigen Texte der Autoren, die diesen Stichworten zugeordnet wurden. Damit genügend und immer wieder neue Texte vorhanden sind, muss jeder Leser aber zuerst zum Schreiber werden, bevor er weitere Texte lesen darf. | ||
+ | :Eingeführt wird der Blaster von seinen Stuttgarter Machern wie folgt: "»Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern.« (TRON) Der Assoziations-Blaster ist ein interaktives Text-Netzwerk in dem sich alle eingetragenen Texte mit nicht-linearer Echtzeit-Verknüpfung(TM) automatisch miteinander verbinden. Jeder Internet-Benutzer ist aufgerufen, die Datenbank mit eigenen Texten zu bereichern. Die einzelnen Beiträge können nicht der Reihe nach gelesen werden, stattdessen wird anhand der entstehenden Verknüpfungen von einem Text zum anderen gesprungen. Die dadurch entstehende endlose Assoziations-Kette vermag dem Zusammenhalt der Dinge schlechthin auf die Spur zu kommen. Die Datenbank mit den Texten ist nach Stichworten geordnet. Jeder Text gehört zu einem bestimmten Stichwort und die Stichworte stellen auch die Verbindungen zwischen den Texten her. Jeder Internet-Benutzer darf auch neue Stichwörter eintragen, die dann sofort Auswirkungen auf alle bereits vorhandenen Texte haben.""<ref>Suter, Beat [Hrsg.] (2001): [http://www.cyberfiction.ch/cyberfiction1.html Hyperfiction-Liste]: Eintrag Der Assoziationsblaster, Stand: 24.01.2014</ref> | ||
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+ | ==Externe Spiegelungen== | ||
+ | *'''Der Assoziationsblaster''' im [https://web.archive.org/web/19991006031645/http://www.assoziations-blaster.de/ Internet Archive] | ||
− | == | + | ==Sekundärliteratur== |
− | * | + | *Ausführlicher [http://de.wikipedia.org/wiki/Assoziations-Blaster Wikipedia-Artikel] zum Werk |
+ | *Simanowski, Robert (1999): [http://www.dichtung-digital.de/Simanowski/27-Okt-99/index.htm Höher, weiter, tiefer - Nutella und das Sein]. Ein Leseprotokoll mit philosophischen Assoziationen, in: Dichtung Digital | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
<references /> | <references /> |
Aktuelle Version vom 3. Mai 2016, 12:37 Uhr
Das interaktive Werk wurde 1998 von Dragan Espenschied und Alavar C.H. Freude verfasst.
Kurzinfo zum Werk | |
---|---|
Assoziationen zum Begriff "Netzliteratur" | |
Autor | Dragan Espenschied Alavar C.H. Freude |
Titel | Der Assoziationsblaster |
Jahr | 1998 |
Genehmigung | Genehmigung angefragt |
Liveversion | http://www.assoziations-blaster.de/ |
archivierte Version | nicht verfügbar |
Katalogeintrag in Kallias | nicht verfügbar |
verwendete Archivierungsmethode | nicht verfügbar |
Qualität der Spiegelung | nicht verfügbar |
Status des Wikieintrags | abgeschlossen |
Beschreibung
Beschreibung durch die Autoren
- "Als wir mit dem Projekt angefangen haben, war das Wort "Interaktiv" oft zu hören, bedeutete aber meistens nur, dass der Anwender irgendwo ein bißchen "klicken" konnte. Demhingegen bietet der Assoziations-Blaster echte Interaktivität: die Anwender füllen ihn mit Inhalt und bestimmen entscheidend, in welche Richtung er sich entwickelt. Wir wollten zeigen, dass man mit Text im Internet interessantere und vor allem vielfältigere Sachen machen kann als mit Grafik und Film: eine "verregnete Straße" zu beschreiben geht in wenigen Sekunden, sie aber grafisch darzustellen ist viel aufwendiger und wird von anderen Medien viel besser wiedergegeben. Der Blaster ist aus der Auseinandersetzung mit dem Internet als Medium hervorgegangen; wir dachten daran, wie viel Potential in ihm steckt, wie viel darüber gesprochen und wie wenig letztendlich umgesetzt wird. Wir wollten dem Internet als Textmedium auf den Grund gehen , es nach seiner ursprünglichen Bestimmung verwenden und nicht nur als Übertragungskanal für einen Abklatsch von Fernsehen und Radio."[1]
Angaben zum Inhalt
Rezension des Museums für Literatur am Oberrhein:
- "Der "Assoziationsblaster" ist frühen Internet-Konzeptionen entlehnt, die eine Veränderung der Webseiten durch den Nutzer vorsahen, um so einer Trennung von aktiven Programmierern und passiven Betrachtern zu entkommen. Freude und Espenschied entwickelten eine textbasierte Datenbank, die von Benutzern eingegebene Beiträge Stichworten vernetzt. Durch das Anklicken eines unterstrichenen Wortes kommt man zu einem diesem Wort zugedachten Beitrag - ein flüchtiger, zufallsgesteuerter Link, der das nächste Mal ganz anders ausfallen kann. Alle eingegebenen Beiträge werden untereinander verlinkt, mit mittlerweile 2400 Stichwörter und zehnmal soviel Beiträgen. So entstand ein Text-Netzwerkmit einer fast endlose Kette von Assoziationen, deren Bedeutung jedoch durch ihre Beliebigkeit durch den Leser hergestellt werden muss"[2]
Eintrag in der Hyperfiction-Liste:
- "Das interaktive Textnetzwerkprojekt ist ein selbstreferentielles Paradebeispiel. Alle eingetragenen Texte verlinken sich automatisch miteinander nach den bereits vorhandenen Stichworten. Hinter dem Textnetzwerk steckt eine Datenbank, die eine Liste von Stichworten verwaltet sowie die dazugehörigen Texte der Autoren, die diesen Stichworten zugeordnet wurden. Damit genügend und immer wieder neue Texte vorhanden sind, muss jeder Leser aber zuerst zum Schreiber werden, bevor er weitere Texte lesen darf.
- Eingeführt wird der Blaster von seinen Stuttgarter Machern wie folgt: "»Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern.« (TRON) Der Assoziations-Blaster ist ein interaktives Text-Netzwerk in dem sich alle eingetragenen Texte mit nicht-linearer Echtzeit-Verknüpfung(TM) automatisch miteinander verbinden. Jeder Internet-Benutzer ist aufgerufen, die Datenbank mit eigenen Texten zu bereichern. Die einzelnen Beiträge können nicht der Reihe nach gelesen werden, stattdessen wird anhand der entstehenden Verknüpfungen von einem Text zum anderen gesprungen. Die dadurch entstehende endlose Assoziations-Kette vermag dem Zusammenhalt der Dinge schlechthin auf die Spur zu kommen. Die Datenbank mit den Texten ist nach Stichworten geordnet. Jeder Text gehört zu einem bestimmten Stichwort und die Stichworte stellen auch die Verbindungen zwischen den Texten her. Jeder Internet-Benutzer darf auch neue Stichwörter eintragen, die dann sofort Auswirkungen auf alle bereits vorhandenen Texte haben.""[3]
Änderungen in der Darstellung
technisch bedingt
versionsbedingt
Besonderheiten
keine bekannt
Technische Beschreibung
nicht verfügbar
Abspielvoraussetzungen
nicht bekannt
Archivierungsprozess
nicht verfügbar
Externe Spiegelungen
- Der Assoziationsblaster im Internet Archive
Sekundärliteratur
- Ausführlicher Wikipedia-Artikel zum Werk
- Simanowski, Robert (1999): Höher, weiter, tiefer - Nutella und das Sein. Ein Leseprotokoll mit philosophischen Assoziationen, in: Dichtung Digital
Quellen
- ↑ Freude, Alvar C. H. (2000): Von der Leichtigkeit des Links und dem Kampf um seine Freiheit. Interview mit Alvar C. H. Freude und Dragan Espenschied, in: Dichtung Digital
- ↑ Museum für Literatur am Oberrhein (2000): Der Assoziationsblaster, in: Liter@tur. Computer/Literatur/Internet, zugänglich über das Internet Archive, Stand: 24.01.2014
- ↑ Suter, Beat [Hrsg.] (2001): Hyperfiction-Liste: Eintrag Der Assoziationsblaster, Stand: 24.01.2014