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:Die Frage ist allerdings, wohin der Wettlauf führt. Auch nach mehreren Durchgängen hat man das Gefühl, dass nur Spuren gelegt werden, die sich dann aber im Sand verlaufen. Die Topoi der Geschlechtsumwandlung und Asylbewerbung sowie die Beziehungsgeschichten verlieren sich im Kombinationsspiel des Werkes. Die bemerkenswerte Phantasie der Autorin (hinsichtlich der Wortarbeit wie der technischen Effekte) scheint kein Endziel zu haben. Es stellt sich die Frage, ob dies eine Gefahr der zugrundeliegenden Technologie ist? Führt diese zur Versuchung, sich dem Phantastischen zu überlassen, ohne den Faden einer Geschichte konzentriert zu Ende zu spinnen? | :Die Frage ist allerdings, wohin der Wettlauf führt. Auch nach mehreren Durchgängen hat man das Gefühl, dass nur Spuren gelegt werden, die sich dann aber im Sand verlaufen. Die Topoi der Geschlechtsumwandlung und Asylbewerbung sowie die Beziehungsgeschichten verlieren sich im Kombinationsspiel des Werkes. Die bemerkenswerte Phantasie der Autorin (hinsichtlich der Wortarbeit wie der technischen Effekte) scheint kein Endziel zu haben. Es stellt sich die Frage, ob dies eine Gefahr der zugrundeliegenden Technologie ist? Führt diese zur Versuchung, sich dem Phantastischen zu überlassen, ohne den Faden einer Geschichte konzentriert zu Ende zu spinnen? | ||
− | :Vielleicht ist die Erwartung einer Geschichte mit einem wie auch immer gebrochenen Faden und einem Ziel schon falsch. Das Unterwegssein ohne Ankunft wird ja oft gerade als Errungenschaft des Hypertextes gesehen. Im vorliegenden Fall spürt man aber auch die Problematik dieser Ziellosigkeit und das Bedürfnis nach einer Aussage. Man möchte in ein 'Genderswaping des Urteils' flüchten und mit gleicher Sicherheit einmal ausrufen: "Ein äußerst originelles Spiel mit den Möglichkeiten der digitalen Textpräsentation als Wiederkehr des Ungleichen" - ein andermal: "Die Flucht in Alternativen ist keine Alternative"!"<ref>Simanowski, Robert ( | + | :Vielleicht ist die Erwartung einer Geschichte mit einem wie auch immer gebrochenen Faden und einem Ziel schon falsch. Das Unterwegssein ohne Ankunft wird ja oft gerade als Errungenschaft des Hypertextes gesehen. Im vorliegenden Fall spürt man aber auch die Problematik dieser Ziellosigkeit und das Bedürfnis nach einer Aussage. Man möchte in ein 'Genderswaping des Urteils' flüchten und mit gleicher Sicherheit einmal ausrufen: "Ein äußerst originelles Spiel mit den Möglichkeiten der digitalen Textpräsentation als Wiederkehr des Ungleichen" - ein andermal: "Die Flucht in Alternativen ist keine Alternative"!"<ref>Simanowski, Robert (2000): [http://www.dichtung-digital.de/2000/Simanowski/29-Feb/Abstract.htm Susanne Berkenhegers "'''Hilfe'''"] - Ein zielloser Wettlauf in 5 Fenstern, in: Dichtung Digital, Stand: 15.01.2014</ref> |
Florian Hartling über '''Hilfe!''': | Florian Hartling über '''Hilfe!''': |
Version vom 15. Januar 2014, 09:45 Uhr
Das Werk Hilfe!. Ein Hypertext aus vier Kehlen wurde 1998 von Susanne Berkenheger verfasst und beim Internet-Literaturwettbewerb in Ettlingen 1999 als beste Arbeit eines Autors im Netz ausgezeichnet.
Kurzinfo zum Werk | |
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Ein Screenshot des Werks "Hilfe" | |
Autor | Susanne Berkenheger |
Titel | Hilfe! |
Jahr | 1998 |
Kategorie | Dummy-Kategorie |
Liveversion | http://www.wargla.de/hilfe.htm |
archivierte Version | noch nicht verfügbar |
Katalogeintrag in Kallias | http://www.dla-marbach.de/index.php?id=51890&ADISDB=AK&WEB=JA&ADISOI=01023805 |
Abspielbedingungen | noch nicht bekannt |
Qualität der Archivierung | Kategorie muss noch definiert werden |
Status des Wikieintrags | in Bearbeitung |
Beschreibung
Selbstbeschreibung durch den Autor
noch nicht verfügbar
Reflektierte Beschreibung
Robert Simanowski in Dichtung Digital:
- "Susanne Berkenheger hatte schon mit ihrer Hyperfiction "Zeit für die Bombe" (1997) gezeigt, dass sie weniger an Flash- und Shockwave-Effekten als an der originellen Präsentation von Text interessiert ist. Ihr neues, 1999 in Ettlingen ausgezeichnetes Stück "Hilfe" folgt ganz diesem Prinzip und offeriert sehr interessante Ideen der digitalen Textdarbietung. Es ist ein reines, mit dem Kombinationseffekt der Hyperfiction arbeitendes Textwerk, dessen Figuren in kleinen Java Fenstern auf dem Bildschirm erscheinen. Die graphische Choreographie des Textes, die auch die Titelleisten der Java Fenster als zusätzliche Textebene einbezieht, macht den Bildschirm zur Bühne und stellt eine ganz eigene, faszinierende Art der kinetischen Poesie dar.
- Die Handlung trägt phantastische Elemente, ist stilsicher erzählt und dreht sich im Kreis. Jo wird aus dem Flugzeug geworfen und trifft auf Ed, Pia, Lea, Max, die nun ihre verschiedenen Hoffnungen im Hinblick auf Jo hegen. Im Grunde geht es darum, mit wem Jo sich einlässt. Die Banalität dieser Frage wird durch einen technischen Trick und durch eine trickreiche Sprache aufgefangen. Recht schnell gelangt man an Textstellen, die entweder Jo in das jeweils andere Geschlecht verwandeln oder ihn/sie an den Ausgangspunkt Flugzeug zurückführen, um den Fenstersturz und die Begegnung mit Ed, Pia, Lea und Max zu wiederholen. Auf diese Weise begegnet man allmählich schon gelesen Passagen, die nun ein bisschen anders fortgeführt werden, wenn man nun einem anderen Link folgt. Dies alles geschieht in einer dichten, expressiven Sprache, die der Geschichte ein hohes Tempo gibt.
- Die Frage ist allerdings, wohin der Wettlauf führt. Auch nach mehreren Durchgängen hat man das Gefühl, dass nur Spuren gelegt werden, die sich dann aber im Sand verlaufen. Die Topoi der Geschlechtsumwandlung und Asylbewerbung sowie die Beziehungsgeschichten verlieren sich im Kombinationsspiel des Werkes. Die bemerkenswerte Phantasie der Autorin (hinsichtlich der Wortarbeit wie der technischen Effekte) scheint kein Endziel zu haben. Es stellt sich die Frage, ob dies eine Gefahr der zugrundeliegenden Technologie ist? Führt diese zur Versuchung, sich dem Phantastischen zu überlassen, ohne den Faden einer Geschichte konzentriert zu Ende zu spinnen?
- Vielleicht ist die Erwartung einer Geschichte mit einem wie auch immer gebrochenen Faden und einem Ziel schon falsch. Das Unterwegssein ohne Ankunft wird ja oft gerade als Errungenschaft des Hypertextes gesehen. Im vorliegenden Fall spürt man aber auch die Problematik dieser Ziellosigkeit und das Bedürfnis nach einer Aussage. Man möchte in ein 'Genderswaping des Urteils' flüchten und mit gleicher Sicherheit einmal ausrufen: "Ein äußerst originelles Spiel mit den Möglichkeiten der digitalen Textpräsentation als Wiederkehr des Ungleichen" - ein andermal: "Die Flucht in Alternativen ist keine Alternative"!"[1]
Florian Hartling über Hilfe!:
- "In "Hilfe!" aus dem Jahr 1998 erscheinen Popup-Fenster und >reden< miteinander, wobei die Browserelemente tatsächlich zu Protagonisten der Geschichte zu werden scheinen.[2]
Technische Beschreibung
- verwendet Javascript
Verwendete Archivierungsmethode
noch nicht verfügbar
Abspielvoraussetzungen
Ist für Netscape 4.0 optimiert.
Besonderheiten
noch keine bekannt
Weitere Informationen
- Hilfe! im Internet Archive
Quellen
- ↑ Simanowski, Robert (2000): Susanne Berkenhegers "Hilfe" - Ein zielloser Wettlauf in 5 Fenstern, in: Dichtung Digital, Stand: 15.01.2014
- ↑ Hartling, Florian (2009): Der digitale Autor. Autorenschaft im Zeitalter des Internets, Bielefeld: transcript-Verl., S.265f