Straub, Wolfgang

Aus AG-Tagung 2020
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Mag. Dr. Wolfgang Straub (Wien)

  • 1987-1992 Studium der Deutschen Philologie, Publizistik und Theaterwissenschaft an den Universitäten Salzburg und Wien
  • 1993-2001 Doktoratsstudium Deutsche Philologie, Dissertation zum Thema „Fremdenverkehr und touristische Topoi in der österreichischen Literatur
  • seit 2007 Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Wien sowie am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg
  • 2008-2011 Mitarbeit am FWF-Forschungsprojekt „Tropen des Staates. Denkfiguren des politischen Gemeinwesens in Literatur, Film und Staatstheorie der Zwischenkriegszeit“ am Institut für Germanistik der Universität Wien, Projektleitung: Roland Innerhofer
  • 2013-2016 Leitung des FWF-Forschungsprojekts „Die Schaltstelle Hans Weigel. Netzwerke, Konflikte, Positionierungen im Feld der österreichischen Nachkriegsliteratur“ am Institut für Germanistik der Universität Wien (www.hans-weigel.at)
  • 2015-2017 Mitarbeit am FWF-Forschungsprojekt „Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler (Prosa)“ am Institut für Germanistik der Universität Wien, Projektleitung: Johann Sonnleitner
  • 2016 Leitung des Projekts „Grosse Fête bei Hilda“. Elisabeth Löcker und Hilde Polsterer – zwei unentdeckte Netzwerkerinnen im kulturellen Leben Wiens nach 1945“, Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien
  • seit 2017 Mitarbeiter am „Kompetenz- und Wissensnetzwerk Digitale Edition“ (Koordination: Austrian Centre for Digital Humanities, Graz), Leitung der Arbeitsgruppe „Textkritik und Kommentar“
  • 2017-2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Archivs der Zeitgenossen, Donau-Universität Krems; Univ.Ass. am Institut für Germanistik, Wien, im Rahmen des HRSM-Projekts KONDE (Kompetenznetzwerk Digitale Edition)
  • 2018-2021 Leitung des FWF-Forschungsprojekts „Kofler intermedial. Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler (Radio, Film, Theater)“, Robert-Musil-Institut für Literaturforschung, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (www.wernerkofler.at)
  • 2019-2021 Mitarbeiter am „go digital“-Projekt „Atlas der Wiener Avantgarden“, Austrian Centre for Digital Humanities, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Forschungsschwerpunkte

Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts; Literatursoziologie, Netzwerkanalyse; Literarische Topographien, Tourismusforschung; Literatur und Digitalität

Vortrag

Beiwerk : Kommentar.Zur digitalen Edition kommentierter Werkausgaben

Die digitale Vermittlung von Gegenwartsliteratur ist mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert, etwa urheberrechtlicher. Dies führt zu digitalen Formaten, die keine herkömmliche Edition darstellen, sondern den Fokus auf das „Beiwerk“ eines OEuvres richten (wie das etwa „Handke online“ mit Materialien aus dem Vorlass macht). Im Falle des von uns herausgegebenen Werks des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) haben wir uns für die Konzeption einer Hybridedition entschieden, die einerseits eine kompakte Leseausgabe mit einem ausführlichen Kommentarteil beinhaltet, andererseits diesen Kommentar – rund 3100 Erläuterungen – auf einer Website aufbereitet. Daraus resultierten Fragen nach der angemessenen – benutzerfreundlichen und gleichzeitig wissenschaftlichen Editionsstandards entsprechenden – Darstellung dieses autorfremden Epitextes, die einer medienübergreifenden Lösung bedürfen und unterschiedliche Rezeptionssituationen antizipieren. Wie können analoger Primärtext und digitaler Paratext für Leserinnen und Leser sinnvoll verbunden werden? Ist auch eine Nutzung des Beiwerks denkbar, die nicht unmittelbar an die Buch‐Lektüre gebunden ist, aber die Denkräume des Autors erschließt? Wie müssen die einzelnen Einträge der Kommentar‐Datenbank aufbereitet sein, um beide „Lesarten“ zu ermöglichen? Die digitale Edition eines Kommentars bietet Vorteile gegenüber der Printversion: Online lässt sich das Beiwerk nicht nur korrigieren und ergänzen, sondern auch um andere Medien erweitern. Die Illustration mit Dokumenten aus dem Nachlass berührt auch die Grenzziehung zwischen Archiv und Edition. Wie sich die editorische Darstellung unterschiedlicher medialer Dokumente umsetzen lässt, zeigt sich zentral an unserem aktuellen Folgeprojekt „Kofler intermedial“, der Edition von Koflers Arbeiten für Radio, Theater und Film. Unser Beitrag möchte daher ausgehend von der Edition des Prosa‐Kommentars eine gattungsübergreifende Perspektive öffnen und Beispiele für die digitalen Umsetzung von Bild‐Text‐Relationen und Ton‐Text‐Verschränkungen, wie sie für „Kofler intermedial“ geplant sind, präsentieren. Es ist im aktuellen Projekt geplant, die Paratexte zu erweitern. Die grundlegende Konstellation zwischen analogem Primärtext und digitalem Paratext mit all den damit verbundenen Fragestellungen wird bestehen bleiben.