Gabler, Hans Walter

Aus AG-Tagung 2020
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Prof. Dr. Dr. hc. Hans Walter Gabler (München)

Professor für Englische Philologie und Editionswissenschaft, pensioniert seit 2003.

  • 1996-2002 Leiter des Graduiertenkolleg "Textkritik als Grundlage und Methode der historischen Wissenschaften"
  • seit 2007 Senior Research Fellow" am Institute of English Studies, School of Advanced Study, an der Universität London
  • 2008-2010 Verantwortete er die ESF-COST Action A32, "Open Scholarly Communities on the Web"
  • 2014-2016/17 Koordinator der deutschen Partnerschaft des DFG/NEH-Projekts “Diachronic Markup and Presentation Practices for Text Edition in Digital Research Environments”

Editionen

  • Hauptherausgeber der kritischen Ausgaben von James Joyces Ulysses (1984/1986), A Portrait of the Artist as a Young Man und Dubliners (beide 1993)

Forschungsschwerpunkte

Autorhandschriften von James Joyce und Virginia Woolf; die Möglichkeit genetischen Edierens von Schreibprozessen im digitalen Medium

Vortrag

Zur Unanwendbarkeit des Paratext-Begriffs auf die Wissenschaftliche Edition

In einer wissenschaftlichen Edition mögen diverse ‘Textsorten’ unterscheidbar sein. Sie verhalten sich jedoch nicht wie (Genettesche) Paratexte und Text zueinander. Sie fügen sich zu einer vielfach relationalen und relationierten Darstellungs- und Argumentationsstruktur. Daher ist der Paratext-Begriff auf die wissenschaftliche Edition nicht anwendbar. Das zu reflektieren schärft den Blick für das Wissenschaftsprodukt ‘Edition’. Seine Pragmatik wird dabei theoretisierbar insbesondere auch im Hinblick auf den Medienwechsel, der sich für die Edition vollzogen hat und zunehmend intensiv weiter vollzieht. Für den Genetteschen Paratext-Begriff wird umgekehrt deutlicher, wie er von Grund auf an das Medium ‘Buch’ gebunden ist. Zu diesem Problemkomplex möchte ich eine Grundsatzerörterung anregen.