Capelle, Irmlind

Aus AG-Tagung 2020
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Dr. Irmlind Capelle (Detmold)

  • 1984-1988 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn zur Edition der Briefe von Albert Lortzing
  • 1991 Promotion in Detmold/Paderborn mit dem Thema „Chronologisch-thematisches Verzeichnis der Werke Gustav Albert Lortzings“
  • 1991-2014 Arbeit als freischaffende Musikwissenschaftlerin, zusätzlich redaktionelle Betreuung der Booklets und wissenschaftliche Betreuung der Aufnahmen bei „Dabringhaus und Grimm Audiovision GmbH“ (MDG)
  • seit 10/2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Detmolder Hoftheater Projekt

Forschungsschwerpunkte

Oper; Oratorium; Musikanschauung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Edition und Erschließung; Metadaten

Vortrag

Auf dem Weg zu einem Semantic Web der Theaterlandschaft Deutschlands im 19. Jahrhundert: Ergebnisse und Visionen des Detmolder HoftheaterProjekts

Das Detmolder Hoftheater‐Projekt (ausführlicher Titel: „Entwicklung eines MEI‐ und TEI‐basierten Modells kontextueller Tiefenerschließung von Musikalienbeständen am Beispiel des Detmolder Hoftheaters im 19. Jahrhundert, 1825–1875“) beschäftigt sich seit gut vier Jahren mit der Erschließung der vom Detmolder Hoftheater erhaltenen Aufführungsmaterialien (Werke bzw. nach FRBR: expressions) und ergänzt diese durch die Übertragung oder Regest‐Erschließung der in außergewöhnlicher Breite überlieferten Kontextmaterialien (Paratexte). Eindeutige Identifier (wenn möglich GND etc.) verlinken die Materialien, so dass nicht nur ein detaillierter Katalog sondern zugleich ein umfangreiches Bild des Theaterlebens entsteht. Das Projekt nutzt zur Erschließung die internationalen Standards MEI und TEI und verwendet zur Katalogisierung das FRBR‐Modell. Die Präsentation der Daten erfolgt durch ein eigens für das Projekt entwickeltes Online‐Tool (Theatre‐Tool, siehe: www.hoftheaterdetmold. de/portal). In der gegenwärtigen Phase des Projekts werden zudem exemplarisch an der Oper „Joseph“ von E. H. Méhul auch Materialien anderer Bibliotheken einbezogen, da einerseits die Übertragbarkeit der Arbeitsweise und andererseits das Aufzeigen des Potentials der Datenverknüpfung ausdrückliche Projektziele sind. Der Vortrag wird nach einer Vorstellung der Struktur, Arbeitsweise und Darstellungsform dieses genuin web‐basierten Projekts sich folgenden Fragen widmen: ‐ Verdeutlicht die kontextuelle Erschließung/Edition die Probleme einer Trennung von Werk‐ und Paratexten? ‐ Welche Erkenntnisse bzw. Probleme ergeben sich aus der Vergleichserschließung für den Werkbegriff? ‐ Welche Folgerungen ergeben sich aus dem Zusammenwachsen der Metadaten aus Forschungsvorhaben und Bibliotheken für die Präsentation/Edition von Theaterbeständen? ‐ Welche Initiativen bzw. Arbeiten sind notwendig, um ein Semantic Web der Theaterlandschaft im 19. Jahrhundert umzusetzen? Auf welcher Grundlage können Gedächtnisinstitutionen und Forschung hier zusammenarbeiten?