Die Aaleskorte der Ölig

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Das von Frank Klötgen und Dirk Günther verfasste Werk wurde 1998 mit dem ersten Preis beim Pegasus-Wettbewerb ausgezeichnet.


Kurzinfo zum Werk


Aaleskorte.jpg

Das Drehbuch der Aaleskorte der Ölig

Autor Frank Klötgen, Dirk Günther
Titel Die Aaleskorte der Ölig
Jahr 1998
Genehmigung Genehmigung erhalten
Liveversion http://www.aaleskorte.de/
archivierte Version http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/bsz396892051.html
Katalogeintrag in Kallias http://www.dla-marbach.de/index.php?id=51890&ADISDB=AK&WEB=JA&ADISOI=01252135
verwendete Archivierungsmethode Screencast
Qualität der Spiegelung noch nicht verfügbar
Status des Wikieintrags abgeschlossen

Beschreibung

Beschreibung durch den Autor

Die Aaleskorte der Ölig wurde im Sommer 1998 für den Pegasus-Wettbewerb erstellt. Ausgangspunkt war eine Kurzgeschichte gleichen Namens, die ausschließlich die Perspektive des Ich-Erzählers wiedergab. Für die übrigen im Text auftauchenden Protagonisten wurden eigene Beiträge verfasst, die über die Wahlmöglichkeiten der Hyperfiction aufgerufen werden können. Die Geschichte spielt an einem Marktplatz am Rande einer Wohnsiedlung und beinhaltet den Kauf sowie die Tötung eines Aals, die vom Ich-Erzähler und den übrigen Kindern der Siedlung beobachtet werden. Je nach Auswahl der Erzählperspektive in den einzelnen Szenen entfaltet sich eine unterschiedliche bedrohliche, mysteriöse, brutale oder auch eklige Version der Geschichte.

Angaben zum Inhalt

Aus der Laudatio von Susanne Berkenheger anlässlich der Preisverleihung des Pegasus-Wettbewerbs:

"Die Aaleskorte, ein Bilderdrama in 20 Szenen, sucht Regisseure, die diese Szenen abdrehen. Ein schrilles Schauspielerensemble wartet schon darauf: ein Aal, ein Aalverkäufer namens Hohmännchen, der kindliche Erzähler, die Ölig und eine Reihe von Kindern, die den Aalmythos erzählen. Anhand von Regieanweisungen, wie "Hohmann bereitet die Hinrichtung vor", "Der Erzähler verstümmelt den Henker" oder "Die Ölig stellt sich ihrer Schuld" (Beispiele aus Szene neun) kann der Zuschauer-Regisseur entscheiden, was er sehen will, welche Perspektive, die gleichzeitig eine bestimmte Bedeutungsebene ist, er sehen will. Ja nach Regietalent versteht er früher oder später, worum es in der Geschichte geht. Zahlreiche Assoziationsmöglichkeiten und Vieldeutigkeiten machen Bezüge auch zwischen den verschiedenen Ebenen möglich und knüpfen das Netz der Geschichte allmählich immer enger. Die Photos überraschen mit abenteuerlich-ironischer Symbolik und kruden Szenerien. Es ist ein Genuß, die Aaleskorte in immer wieder neuem Licht abzufilmen. Am Ende einer jeden Neuverfilmung winkt Hohmännchen, der Aalverkäufer, mit dem Aalkopf goodbye. Beide grinsen, heißt es, nur - so scheint's - jedesmal über etwas anderes."[1]

Beat Suter über Die Aaleskorte der Ölig:

"Die Aaleskorte der Ölig ist ein Bilderdrama in 20 Szenen [...]. Gespielt wird es von einem Schauspielerensemble aus zwei Schauspielern, einer Schauspielerin, einem Aal und dem Kinderchor, insgesamt fünf Einheiten. Vom Leser oder der Leserin wird erwartet, dass sie die Regie des Bilderdramas [...] übernimmt. Dies geschieht über die Auswahl der einzelnen Schauspieler und der dazugehörigen Regieanweisungen. [...] Inhaltlich geht es um einen Aalmythos bzw. um ein Festmahl, bei welchem der Aal verspiesen werden soll. Anlehungen an die deutsche Literatur [...], an Familienhistorien oder Familienfest und Familienzwist in verschiedenen deutschen Romanen der Zwischen- und Nachkriegszeit geben der Verfilmung eine besondere Note. Deutsche Kleinstadtatmosphäre durchdringt das Projekt. Assoziationen sind viele möglich, doch einige Themen sind etwas stärker angedeutet wie beispielsweise der Kindsmissbrauch durch die Ölig. Trotz dem grossen Interpretationsraum, der einen eingeräumt wird, erhält man das Gefühl, die Bilder und Texte ergeben richtige Geschichten."[2]

Rezension des Museums für Literatur am Oberrhein:

""Die Aaleskorte der Ölig" präsentiert sich als ein 5-Minuten Film, der aus 20 Kurzszenen besteht. Der zentrale Handlungsstrang dreht sich um die Tötung eines Aals durch die Figur des Hohmann. Die Perspektive bleibt jedoch nicht auf seine beschränkt: "Drehbuch und Regie: zuschauergeneriert" denn der Betrachter -hier der Zuschauer-Regisseur- kann für jede der einzelnen Szenen verschiedene Erzählerperspektiven auswählen: Neben dem Mann Hohmann die Frau Ölig, ein Erzähler und neben einer Gruppe von Kindern schließlich der totgeweihte Aal. Aus der Kombination der unterschiedlichen Erzählerperspektiven ergibt sich eine endlose Zahl verschiedener Erzählabläufe, wobei Anfang und Ende immer gleich bleiben. Jede Szene kombiniert eine Fotografie - Film Stills, Funde aus dem Familienalbum, Biologiebuch und anderem - mit einem kurzen Text. Die Programmierung ermöglicht dabei die wählbare Zusammensetzung bestimmter Szenen zu einer linearen Abfolge, die aber nicht beliebig ist. So soll durch die Verbindung literarischer Fragmente und Bildern das Erzählen einer variablen aber doch linearen Geschichte mit einem kinematografischen Effekt erzeugt werden. Durch das Drehbuchszenario und die Figur des kindlichen Erzählers drängt sich Assoziation an die Verfilmung des "Blechtrommel"-Romans von Volker Schlöndorff auf."[3]

Eintrag in der Hyperfiction-Liste:

"Die Aaleskorte der Ölig ist ein Bilderdrama in 20 Szenen. Gespielt wird es von einem Schauspielerensemble aus zwei Schauspielern, einer Schauspielerin, einem Aal und dem Kinderchor. Der Leser soll die Regie übernehmen. Es geht um den Aalmythos, bzw. um ein Festmahl, bei welchem der Aal verspiesen werden soll. Mittels kurzer Regieanweisungen wie "Hohmann bereitet die Hinrichtung vor" oder "Die Ölig stellt sich ihrer Schuld" kann der zum Regisseur mutierte Leser/ Zuschauer entscheiden, was er sehen will. "Je nach Regietalent versteht er früher oder später, worum es in der Geschichte geht. Zahlreiche Assoziationsmöglichkeiten und Vieldeutigkeiten machen Bezüge auch zwischen den verschiedenen Ebenen möglich und knüpfen das Netz der Geschichte allmählich immer enger", beschreibt Susanne Berkenheger die Möglichkeiten dieser Hyperfiktion. Nach dem Zusammenstellen der 20 Szenen werden diese geladen, dann bekommt der Leser/ Zuschauer 20 Fotos mit kurzen Texten zu sehen, die wie ein Film oder eher noch eine Diaschau ablaufen. Am Ende jeder ?Neuverfilmung? winkt Hohmännchen, der Aalverkäufer, mit dem Aalkopf goodbye."[4]

Änderungen in der Darstellung

technisch bedingt

versionsbedingt

Besonderheiten

keine bekannt

Technische Beschreibung

Auf Grundlage der archivierten Daten wurden folgende Techniken und MIME Types identifiziert.

Verwendete Techniken

  1. Java
  2. JavaScript

Identifizierte MIME Types

  1. image/gif
  2. image/jpeg
  3. text/html
  4. text/javascript

Abspielvoraussetzungen

noch nicht bekannt

Archivierungsprozess

Die Beurteilung der Spiegelungsfähigkeit beruht auf dem Paper „CLEAR: a credible method to evaluate website archivability“ [5] und wurde mit Hilfe des Online-Tools ArchiveReady [6] durchgeführt. Genauere Informationen sind dem Bericht zu entnehmen.

Zum Bericht

Externe Spiegelungen

Sekundärliteratur

  • Suter, Beat [Hsrg.] (2001): Hyperfiction-Liste. Eintrag Die Aaleskorte der Ölig, Stand: 15.01.2014

Quellen

  1. Berkenheger, Susanne (1998): Laudatio, zugänglich über das Internet Archive, Stand: 27.03.2014
  2. Suter, Beat (1999): Hyperfiktion und interaktive Narration im frühen Entwicklungsstadium zu einem Genre, Zürich : update-Verl.
  3. Museum für Literatur am Oberrhein (2000): Die Aaleskorte der Ölig, in: Liter@tur. Computer/Literatur/Internet, zugänglich über das Internet Archive, Stand: 22.01.2014
  4. Suter, Beat [Hrsg.] (2001): Hyperfiction-Liste, Stand: 16.05.2014
  5. Banos et al.: CLEAR: a credible method to evaluate website archivability. Lisabon. 2013. Online verfügbar
  6. http://archiveready.com/