Nyström, Esbjörn

Aus AG-Tagung 2020
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Dr. Esbjörn Nyström (Göteborg)

Geschäftsführer der „Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition“ und Vorsitzender der „Kommission für allgemeine Editionswissenschaft“ in der Arbeitsgemeinschaft.

  • Studium der Germanistik, Geschichte, Soziologie und Editionswissenschaft in Münster und Osnabrück. Magister Artium 1991, Promotion 1996.
  • 1992-1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Historisch-kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Annette von Droste-Hülshoffs
  • 1995-1999 Lehrbeauftragter am Akademischen Auslandsamt und am Fachbereich "Deutsch als Fremdsprache" der Universität Münster
  • 1996-2005 Lehrbeauftragter im Fachbereich "Sprach- und Literaturwissenschaft" der Universität Osnabrück, Aufbaustudiengang Editionswissenschaft
  • 1998/99 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Brief-Ausgabe Therese Huber
  • 1999-2016 Wissenschaftlicher Mitabeiter an der Hamburger Arbeitsstelle des Goethe-Wörterbuchs (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)
  • 2001-2005 Dozent für Deutsche Sprache und Literatur an der Vrije Universiteit Amsterdam
  • seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal, Germanistik – Neuere deutsche Literaturgeschichte
  • seit 2016 Wissenschaftlicher Koordinator des Graduiertenkollegs 2196 "Dokument – Text – Edition" an der Bergischen Universität Wuppertal

Editionen

Forschungsschwerpunkte

Opernlibretto; Editionstheorie; Theorie des Dramentextes; Intertextualität; Metaliteraturhistoriographie

Vortrag

Trennbar oder untrennbar. Betrachtungen zum Problembereich Text und Nicht-Text

Jenseits aller erweiterten Textbegriffe erweist sich „Text“ m. E. erst in der Bedeutung „zusammenhängende Sequenz schriftsprachlicher Zeichen“ als genügend präzise und handhabbar. Zwar mag es einem zunächst als bestechend vorkommen, wenn Patrick Sahle als Argument gegen diesen präziseren Textbegriff das Beispiel des Wappenbuchs anführt: „Wer wollte ein Wappenbuch (z. B. als zu edierender Text) auf den vielleicht dort nebenbei gegebenen alphabetischen Code reduzieren?“ (Sahle 2013, T. 3, S. 43) Obwohl ein erweiterter Textbegriff auch oder gerade im Fall des Wappenbuchs keinesfalls sehr hilfreich ist, ist die Frage Sahles grundsätzlich interessant. Im Vortrag wird das Wappenbuch zwar nicht behandelt, sehr wohl aber andere Arten von Kommunikaten (Terminus nach M. Adamzik) bzw. Artefakten, in denen der Text (im präziseren Sinn des Wortes) keine eindeutig dominante Stellung einnimmt. Einige verschiedene Beispiele werden anhand gemeinsamer Kriterien jeweils kurz und kontrastierend besprochen: neben Bilderbüchern, Comics und illustrierten Kinderbüchern werden insbesondere die Text-Bildbände von Günter Grass sowie das teilweise anders geartete Werk Mein Jahrhundert und nicht zuletzt Opernpartituren, oder genauer gesagt Partiturtexte von Opernlibretti, behandelt. Über den editorischen Stellenwert des jeweiligen Nicht-Textes (der Bilder bzw. der musikalischen Notenschrift) und die eventuelle Trennbarkeit von Text und Nicht-Text innerhalb eines ganzen Kommunikats sind in den genannten Fällen genaue Reflexionen vonnöten.