Greinert, Cordula

Aus AG-Tagung 2020
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Cordula Greinert, M.A. (Mainz)

  • 10/1997-12/2005 Studium der Europäischen Studien (Kultur- und Sozialwissenschaften) an den Universitäten Osnabrück, Amsterdam und Birmingham; Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes; Abschluss als Master of Arts in European Studies
  • 12/2005-3/2008 Mitarbeiterin an den DFG-Projekten „Kritische Gesamtausgabe von Heinrich Manns Essays und Publizistik“ (1889–1950) (Prof. Dr. Wolfgang Klein) sowie „Wissenschaftliche Ausgabe der Briefe von Therese Huber“ (1774–1829) (Prof. Dr. Magdalene Heuser) an der Universität Osnabrück
  • 10/2008-8/2012 Lehrbeauftragte für Seminare in den Bereichen Kulturwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Osnabrück
  • 9/2011 Forschungsaufenthalt an der Feuchtwanger Memorial Library, Los Angeles, gefördert durch den German Exile Studies Research Grant der University of Southern California
  • 9/2011-9/2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik (Romanische Kulturwissenschaft, Prof. Dr. Wolfgang Klein und Prof. Dr. Susanne Schlünder) sowie am Institut für Germanistik (Neuere Deutsche Literatur, Prof. Dr. Christoph König) der Universität Osnabrück
  • 12/2014-9/2015 Arbeits- und Projektassistentin der Edition „Die UdSSR und die beiden deutschen Staaten. 1949–1955. Quellen aus deutschen und russischen Archiven“ (Dr. Jochen Laufer) am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
  • 10/2015-3/2016 Mitarbeiterin des ERC-Projekts „Left-wing Exile in Mexico, 1934–1960“ am Historischen Institut (PD Dr. Aribert Reimann) der Universität zu Köln, Recherchen in Moskauer Archiven
  • 4/2016-3/2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin des P. Walter Jacob Archivs an der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur (Prof. Dr. Doerte Bischoff) der Universität Hamburg
  • seit 4/2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Editions- und Forschungsstelle Frank Wedekind (Prof. Dr. Ariane Martin) am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Forschungsschwerpunkte

Exilliteratur, insbesondere Exilpublizistik und Exilarchive; Editionsphilologie; Heinrich Mann; Frank Wedekind

Vortrag

Paratextelemente der Postkarte

Ein Text präsentiert sich Gérard Genette zufolge „selten nackt, ohne Begleitschutz“ von Elementen, die ihn umgeben, um ihn „im üblichen, aber auch im vollsten Sinn des Wortes zu präsentieren: ihn präsent zu machen“ – den Paratexten. Genettes dann differenziert für das Medium Buch entwickelte Systematik kann fruchtbar gemacht werden für die Briefedition, in welcher der ‚nackte‘ Text aus dem Wortlaut des Korrespondenzstücks mit seinen gattungsspezifischen Eigenarten (Anrede, Mitteilungen, Grußformel etc.) besteht, den allerdings – und sogar in besonderem Maße – Paratexte erst als solchen präsent machen. Wir greifen in unserem Vortrag die Postkarte als Beispiel heraus, um deutlich zu machen, wie stark der eigentliche Text mitgeprägt ist durch medienspezifische Paratexte. Werner Wolf hat in seiner Zusammenfassung dessen, was Genettes Paratext-Verständnis ausmacht, festgehalten, dass Paratexte „hauptsächlich funktional definiert sind als lektüresteuernde Hilfselemente, die Informationen und Interpretationen liefern, gegebenenfalls auch eine Schmuckfunktion erfüllen, daneben aber auch zumeist materiell, z.B. im Layout, vom ‚eigentlichen Text‘ unterschieden sind“. Dies sind im Fall der Postkarte beispielsweise (um nur markante Peritexte zu nennen): Adressen, Bildelemente und Bildbeschriftungen, Briefmarken, Formate, Poststempel oder Postzustellvermerke – jeweils in ihrer Verbindung zu ihrer spezifischen Schreib- und Rezeptionssituation der Korrespondenzform Postkarte (knapper Schreibraum, semi-öffentliche Kommunikation, ggf. kollektive Autorschaft etc.). Wir werden (1) Vorschläge unterbreiten, wie im Fall des Mediums Postkarte die paratextuellen Elemente zu systematisieren sind, (2) anhand von Beispielen aus unserer Arbeit an der Korrespondenz Frank Wedekinds (DFGProjekt: „Edition der Korrespondenz Frank Wedekinds als Online-Volltextdatenbank“) demonstrieren, wie das Phänomen Paratextualität im Rahmen einer digitalen Brieftextedition praktisch umzusetzen ist. Wir können unseren Beitrag anbieten entweder als Sektionsvortrag (eher als Werkstattbericht ausgerichtet) oder als Plenarvortrag (mit stärkerer generalisierender Ausrichtung).