Dürr, Claudia: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | zwischen analogem Primärtext und digitalem Paratext mit all den damit verbundenen | ||
+ | Fragestellungen wird bestehen bleiben. |
Version vom 28. November 2019, 09:17 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Dr. Claudia Dürr (Wien/Klagenfurt)
- 2004 Promotion mit einer Dissertation zu intertextuellen Verfahren im Werk Werner Koflers
- 2006-2008 Post-Doc-Fellow des bm:wf am IKM mit einer Studie zur wissenstheoretischen Erforschung literarischen Schreibens
- seit 2006 Lehraufträge an den Germanistik-Instituten der Universität Wien, Salzburg, Graz, Klagenfurt und Passau
- 2009 Preis des Theodor-Körner-Fonds zur Förderung von Wissenschaft & Kunst
- 2010 Förderungspreis für Wissenschaft der Stadt Wien
- 2015-2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Projekten »Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler« (FWF-Projekt, Institut für Germanistik, Universität Wien) und »Bedeutungen literarischer Texte aushandeln – Kommunikation in Lesegemeinschaften« (FWF-Projekt, Institut für Germanistik, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
- 6/2017-4/2018 Univ.Ass. am Institut für Germanistik, Wien im Rahmen des HRSM-Projekts KONDE (Kompetenznetzwerk Digitale Edition)
- seit 11/2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Kofler Intermedial« (FWF-Projekt, Robert-Musil-Institut, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
Editionen
Forschungsschwerpunkte
Vortrag
Beiwerk : Kommentar. Zur digitalen Edition kommentierter Werkausgaben
Die digitale Vermittlung von Gegenwartsliteratur ist mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert, etwa urheberrechtlicher. Dies führt zu digitalen Formaten, die keine herkömmliche Edition darstellen, sondern den Fokus auf das „Beiwerk“ eines OEuvres richten (wie das etwa „Handke online“ mit Materialien aus dem Vorlass macht). Im Falle des von uns herausgegebenen Werks des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) haben wir uns für die Konzeption einer Hybridedition entschieden, die einerseits eine kompakte Leseausgabe mit einem ausführlichen Kommentarteil beinhaltet, andererseits diesen Kommentar – rund 3100 Erläuterungen – auf einer Website aufbereitet. Daraus resultierten Fragen nach der angemessenen – benutzerfreundlichen und gleichzeitig wissenschaftlichen Editionsstandards entsprechenden – Darstellung dieses autorfremden Epitextes, die einer medienübergreifenden Lösung bedürfen und unterschiedliche Rezeptionssituationen antizipieren. Wie können analoger Primärtext und digitaler Paratext für Leserinnen und Leser sinnvoll verbunden werden? Ist auch eine Nutzung des Beiwerks denkbar, die nicht unmittelbar an die Buch‐Lektüre gebunden ist, aber die Denkräume des Autors erschließt? Wie müssen die einzelnen Einträge der Kommentar‐Datenbank aufbereitet sein, um beide „Lesarten“ zu ermöglichen? Die digitale Edition eines Kommentars bietet Vorteile gegenüber der Printversion: Online lässt sich das Beiwerk nicht nur korrigieren und ergänzen, sondern auch um andere Medien erweitern. Die Illustration mit Dokumenten aus dem Nachlass berührt auch die Grenzziehung zwischen Archiv und Edition. Wie sich die editorische Darstellung unterschiedlicher medialer Dokumente umsetzen lässt, zeigt sich zentral an unserem aktuellen Folgeprojekt „Kofler intermedial“, der Edition von Koflers Arbeiten für Radio, Theater und Film. Unser Beitrag möchte daher ausgehend von der Edition des Prosa‐Kommentars eine gattungsübergreifende Perspektive öffnen und Beispiele für die digitalen Umsetzung von Bild‐Text‐Relationen und Ton‐Text‐Verschränkungen, wie sie für „Kofler intermedial“ geplant sind, präsentieren. Es ist im aktuellen Projekt geplant, die Paratexte zu erweitern. Die grundlegende Konstellation zwischen analogem Primärtext und digitalem Paratext mit all den damit verbundenen Fragestellungen wird bestehen bleiben.